Kurzbeschreibung
SyKonaS adressiert die bestehende Forschungslücke einer systemischen und prospektiven Betrachtung gesellschaftlicher Konflikte der Energiewende. Die bisherige Forschung beschränkt sich auf lokale Fallbeispiele. Dadurch bleibt eine Verlagerung von Konflikten – zeitlich, räumlich oder auf andere Akteure – bedingt durch energiepolitische Rahmenbedingungen und singuläre Lösungsinstrumente häufig unerkannt. Der szenario-basierte Ansatz nimmt dagegen die Wechselwirkungen zwischen Konflikten auf unterschiedlichen Ebenen des Transformationsprozesses einerseits, und den institutionellen, technischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen andererseits in den Blick (Konfliktlinien). Mit Hilfe von vier verschiedenen Disziplinen (Ökonomie, Sozial-, Rechts- und Ingenieurswissenschaften) wird analysiert, welche Konflikte in prominenten Energieszenarien angelegt sind. SyKonaS stellt dabei eine Methodik bereit, mit der systemische Hemmnisse einer Energiesystemtransformation transparent gemacht werden können und unterstützt somit Energiesystemmodellierer, Erkenntnisse zu gesellschaftlichen Konflikten in unterschiedlichen Energiewendepfaden zu integrieren. Es schlägt außerdem konkrete Lösungen vor, die direkt anschlussfähig sind an Anliegen relevanter Praxisakteure.
Beitrag DIALOGIK
Das Teilprojekt von DIALOGIK verfolgt diese wissenschaftlichen Arbeitsziele:
- Erschließung von Wissen und Sichtweisen aus der Praxis (aus Energiewirtschaft, insbes. EE-Branche, organisierte Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung, politikunterstützende Organisationen) für eine Plausibilisierung, Schärfung oder Anpassung der vorläufig identifizierten zentralen Konflikte / Konfliktfelder in den 95%-Emissionsreduktionsszenarien und Begleitung der Integration der Rückmeldungen aus der Praxis in die Weiterentwicklung der Konfliktbeschreibungen.
- Erschließung von Wissen und Sichtweisen von Praxisakteuren für eine Plausibilisierung, Schärfung oder Anpassung von Konfliktlösungsinstrumenten und -strategien und Begleitung der Integration der Rückmeldungen aus der Praxis in die Weiterentwicklung des Portfolios von Instrumenten und Strategien zur Konfliktbearbeitung
- Aufbereitung zentraler Erkenntnisse zu Konfliktlösungsstrategien in einer „Praxishilfe“ (im Umfang eines Policy Briefs); Arbeitstitel: „Energiewende: Gesellschaftliche Konflikte verstehen, antizipieren, aktiv angehen“
- Vermittlung der erzielten Ergebnisse in die Community der Energiesystemanalyse in Kooperation mit den Verbundpartnern.
Methodisch kommen vor allem dialogbasierte Praxis-Wissenschaft-Workshops zum Einsatz.
Projektpartner
- Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung, Universität Stuttgart (ZIRIUS)
- Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
- Stiftung Umweltenergierecht