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SAFE FOODS

Promoting Food Safety through a New Integrated Risk Analysis Approach for Foods

Kurzbeschreibung

DIALOGIK legt mit der Teilnahme in dem EU-Großprojekt Safe Foods seinen ersten Forschungsschwerpunkt auf das Thema Lebensmittelsicherheit.

Problemhintergrund
Die Debatten über BSE, Acrylamid, Nitrofen und Gentech-Lebensmittel sind nur einige jüngere Beispiele dafür, wie sehr die Lebensmittelsicherheit und auch über Gesundheitsfragen hinausgehende ökologische und moralisch-ethische Aspekte der Lebensmittelproduktion in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt sind. Sie haben die zuständigen Behörden und produzierenden Unternehmen unter Druck gesetzt, das Risikomanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern. Vor allem die BSE-Krise hat Verbrauchervertrauen gekostet und die Sensibilität der Verbraucher für die kritischen Seiten der modernen Lebensmittelherstellung erhöht. Die Politik hat darauf – auf EU-Ebene wie in einer Reihe von EU-Mitgliedsstaaten – mit einer Neustrukturierung der institutionellen Risikoregulierung reagiert.

Ziele und Aufgaben
Vor diesem Problemhintergrund hat sich das EU-Projekt Safe Foods das Ziel gesetzt, ein verbessertes, integriertes Modell der Risikoregulierung zu entwickeln (Risikoregulierung bezeichnet den Gesamtprozess der Risikoabschätzung und des Risikomanagements, der entsprechende englische Begriff ist risk analysis).

Das Risikoregulierungs-Modell soll integrativ in den folgenden Dimensionen sein:

  • Natur- und sozialwissenschaftliche Experten erarbeiten das Modell gemeinsam.
  • Sie legen dafür naturwissenschaftlich-technische Analysen zu Sicherheitsfragen sowie sozialwissenschaftliche Analysen zu Verbraucherwahrnehmung und –vertrauen und zu der Rolle von institutionalisiertem Risikomanagement zugrunde.
  • Sie entwickeln ein Modell, das die praktische Integration unterschiedlicher Interessen und Wertpräferenzen im Prozess der Risikoregulierung durch die Partizipation von Beteiligten und Betroffenen vorsieht.

Die Hauptaufgaben des Projektes sind:

  • Die fallbezogene (Mais, Kartoffel) vergleichende Analyse der Risiken von Lebensmitteln, die mit unterschiedlichen Züchtungsansätzen und Produktionsweisen hergestellt wurden (konventionell, biologisch-ökologisch, mit Hilfe von Gentechnik) mit methodischer Schwerpunktsetzung auf die Bestimmung von Metabolitprofilen.
  • Die vergleichende Analyse des Verbrauchervertrauens in die Risikoregulierung von konventionellen und "neuen" Lebensmitteln und die Entwicklung effektiver Instrumente für die Kommunikation von Ungewissheiten, die mit der Risikoabschätzung verbunden sind (Teilprojekt 4)
  • Die vergleichende Untersuchung der institutionellen Risikoregulierung auf EU-Ebene und in ausgewählten europäischen Ländern, die die gegenwärtige Praxis, die bisherigen Erfahrungen und die Möglichkeiten für ein verbessertes Risikomanagement analysiert und den Schwerpunkt auf den Umgang mit systemischen Risiken setzt (Teilprojekt 5).

Design
Der Projektverbund umfasst 33 Partner aus 15 europäischen Ländern sowie aus Südafrika und China. Sie bringen ihre natur- und sozialwissenschaftliche Expertise in sechs inhaltliche Arbeitspakete ein, in die das Projekt sich gliedert. Die Arbeitspakete 1-3 sind naturwissenschaftlich, die Arbeitspakete 4 und 5 sozialwissenschaftlich ausgerichtet. Das Arbeitspaket 6 umfasst die Zusammenführung der erzielten Ergebnisse und ihre Umsetzung in das integrierte Risikoregulierungsmodell.

Die sechs Arbeitspakete sind:

  1. Comparative Safety Evaluation of Breeding Approaches and Production Practices Deploying High- and Low-Input Systems
  2. Early Detection of Emerging Risk Associated with Food and Feed Production
  3. Quantitative Risk Assessment of Combined Exposure to Food Contaminants and Natural Toxins
  4. Consumer Confidence in Risk Analysis Practices Regarding Novel and Conventional Foods
  5. Investigation of the Institutional Challenges and Solutions to Systemic Risk Management
  6. Design of a New Integrated Risk Analysis Approach for Foods

Beitrag DIALOGIK

DIALOGIK leitet Arbeitspaket 5 und arbeitet mit in den Arbeitspaketen 4 und 6.

Publikation:  Dreyer, Marion, Renn, Ortwin (2009). Food Safety Governance. Berlin/Heidelberg: Springer