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NoMiracle

Neue Methoden zur integrativen Risikoabschätzung von kumulativen Stressfaktoren in Europa

Kurzbeschreibung

Hintergrund
Die industrielle und technische Entwicklung hat dazu geführt, dass Mensch und Umwelt neben den natürlichen Stressfaktoren vielfältigen anthropogen verursachten Schadstoffen, Strahlung und Lärm ausgesetzt sind. Die mittel- und langfristigen Wirkungen dieser Expositionen einzeln und in ihrer Kombination sind oftmals nicht geklärt. Das EU-Verbundprojekt NoMiracle möchte neue Methoden entwickeln, die Kombinationsrisiken von chemischen, physikalischen und biologischen Expositionen abzuschätzen. Effekte von kombinierten Stressfaktoren werden zeitlich, räumlich und stofflich integriert erfasst und beschrieben. Neben der Risikoabschätzung von anthropogen verursachten Expositionen werden auch natürliche Faktoren wie zum Beispiel die Auswirkungen des Klimas in die Kombinationseffekte einbezogen. Verbesserte Abschätzungsinstrumente und neue Modelle sollen die Unsicherheit in der Risikoabschätzung quantifizieren und verringern. Die Ergebnisse können als wissenschaftliche Basis für die Festlegung von Grenzwerten genutzt werden.

Projektziele

  • Neue Methoden zur Bewertung von Kombinationsrisiken unterschiedlicher Stressfaktoren entwickeln
  • Eine integrative Risikoanalyse von Umwelt- und Gesundheitseffekten erlangen
  • Verständnis von komplexen Expositionen zu verbessern und Instrumente für eine realistische Abschätzung schaffen
  • Forschungsansatz zur Beschreibung und Interpretation von kumulativen Expositionen und Effekten erstellen
  • Unsicherheit der bisherigen Risikoabschätzung quantifizieren, beschreiben und reduzieren
  • Methoden aufzeigen, die geographische, ökologische, soziale und kulturelle Unterschiede in Risikokonzepten und Risikowahrnehmung in Europa einbeziehen
  • Die Anwendung der Vorsorgeprinzipien verbessern und die operative Integration mit nachweisbasierten Abschätzungsmethoden fördern

Projektverbund und -design
Das integrierte Projekt umfasst 38 Partner aus 18 EU Mitgliedsländern, darunter sechs kleine und mittlere Unternehmen. Die Projektpartner bringen ihre Expertise in fünf verschiedenen Arbeitspaketen ein:

  1. Methoden zur Auswahl und Design von Szenarien der Risikoabschätzung
  2. Wirkung von chemischen Substanzen unter realistischen Bedingungen in der Umwelt
  3. Abschätzung von Mischungen chemischer Substanzen auf Gesundheit und Umwelteffekte
  4. Methoden zur integrativen Risikoabschätzung
  5. Managementaufgaben des Projektes

Beitrag DIALOGIK

DIALOGIK arbeitet im Arbeitspaket 4 „Methoden der integrativen Risikoabschätzung“, und

  • erstellt einen Überblick zu theoretischen and angewandten Konzepten der Risikoabschätzung, einschließlich kommunikativer, quantitativer und visueller Modelle für vergleichende und kumulative Risikoabschätzung
  • beschreibt die unterschiedlichen Ansätze zur Charakterisierung von Risikowissen sowie Ungewissheiten und Ambiguitäten bei der Risikoabschätzung von Kombinationsrisiken.

DIALOGIK wird außerdem Trainingsaufgaben im Rahmen von Kursen und Sommerschulen zu den Themen kumulatives Risikomanagement und Multikriterien-Ranglisten für die Entscheidungsfindung wahrnehmen. Zielgruppen für die Trainings sind unter anderem KMU´s, Industrie und NGO´s.