Kurzbeschreibung
HoNESt ist ein interdisziplinäres Konsortium von Forscher/innen aus 23 Partnerinstitutionen aus einer Vielzahl europäischer Länder. Das Projekt bietet die erste umfassende vergleichende und transnationale Analyse des Verhältnisses nukleartechnologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Beteiligung vieler führender Expert/innen stellt sicher, dass HoNESt zu neuartigen Ergebnissen und Argumenten führen wird. Beispiellos ist die zeitliche und geografische Reichweite des Forschungskonzepts, das die historischen Erfahrungen von 20 Ländern und internationalen Organisationen über die letzten 70 Jahre umfasst.
HoNESt zielt auf die Entwicklung eines innovativen interdisziplinären Erklärungsansatzes als Kombination von Erkenntnissen aus Technikgeschichte, sozialen Studien von Wissenschaft und Technologie, Umweltgeschichte, Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, Forschung zu sozialen Bewegungen sowie Studien zu gesellschaftlicher Partizipation. Die Überschreitung disziplinärer Grenzen versetzt HoNESt in die Lage, die Komplexität politischer, technologischer, ökonomischer und ökologischer Dimensionen, Sicherheitsaspekte, Risikowahrnehmung und -kommunikation, gesellschaftliche Akzeptanz und Partizipation sowie mediale Repräsentationen anzusprechen.
Die gesellschaftliche Wahrnehmung und politische Behandlung der Atomenergie weist große Unterschiede zwischen den europäischen Staaten auf. Öffentliche Debatten über nukleare Themen sind charakterisiert durch wechselseitige Missverständnisse. Vor diesem Hintergrund fokussiert HoNESt sowohl auf die Rollen und oftmals gegensätzlichen Perspektiven der beteiligten Akteure (Industrie, Politik, Experten, Zivilgesellschaft, Medien) als auch auf die sich rasch verändernden gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen und technologischen Kontexte.
Das Projekt verbindet drei Teile, die eng miteinander verwoben sind:
- Erstens geht es in HoNESt um die systematische historische Analyse nuklearer Entwicklungen und sozialen Wahrnehmungen in 20 Ländern einschließlich der relevanten internationalen Organisationen und transnationalen gesellschaftlichen Akteure. Dadurch entstehen eine einzigartig weitreichende empirische Ressource sowie ein neues Narrativ der bislang nur in Bruchstücken verfügbaren Nukleargeschichte.
- Zweitens ermöglicht diese empirische Basis ein umfassendes Verständnis der Begründungen und Mechanismen, die den variierenden sozialen Wahrnehmungen und Beziehungsmustern hinsichtlich der Nuklearenergie aus der Perspektive verschiedener Sozialwissenschaften zugrunde liegen.
- Drittens ist HoNESt nicht auf den Elfenbeinturm beschränkt. Das Projekt sucht vielmehr den systematischen Austausch mit Stakeholdern aus Industrie, Verbänden, Politik und Zivilgesellschaft mit Blick auf die Kommunikation und Diskussion der Forschungsergebnisse. Auf diese Weise wird HoNESt signifikante Beiträge zur Atomenergiedebatte im Speziellen sowie zu Diskussionen um neue Technologien im Allgemeinen erbringen.
Beitrag DIALOGIK
DIALOGIK leitet das Arbeitspaket zum Verständnis von Wahrnehmungen und Mechanismen gesellschaftlicher Beteiligung (Arbeitspaket 4) und ist Mitglied des Sozialwissenschaftler/innen-Teams von HoNESt.
Projektpartner
- Universitat Pompeu Fabra (Spanien)
- Universidad Pública de Navarra (Spanien)
- Lappeenranta University of Technology (Finnland)
- Centro de Investigaciones Energéticas, Medioambientales y Tecnológicas (CIEMAT) (Spanien)
- University of Central Lancashire (England)
- University of Copenhagen (Dänemark)
- Universitat Autònoma de Barcelona (Spanien)
- University of Antwerp (Belgien)
- Swedish National Defence College (Schweden)
- Science Museum London (England)
- Gene Rowe Evaluations (England)
- University of Sheffield (England)
- Université Pierre et Marie Curie - Paris 6 (Frankreich)
- Royal Institute of Technology (Schweden)
- National and Kapodistrian University of Athens (Griechenland)
- European Humanities University (Weißrussland)
- Eindhoven University of Technology (Niederlande)
- Deutsches Museum (Deutschland)
- Friedrich Schiller University Jena (Deutschland)
- University of Plovdiv (Bulgarien)
- Institute of History and Archaeology of the Urals Branch of the Russian Academy of Sciences (Russland)
- Sociedade Portuguesa de inovação (SPI) (Portugal)