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BIKE

Forschungsprojekt Bürgerdialog Kernenergie (1974 – 1983) - „Lehren aus der Vergangenheit“

Kurzbeschreibung

Ein bisher kaum erforschter Faktor in den Auseinandersetzungen um die Atomenergie in der Bundesrepublik Deutschland ist der „Bürgerdialog Kernenergie“. Als Reaktion auf den wachsenden Widerstand in der Bevölkerung gegen den Bau von Atomkraftwerken startete der damalige Bundesforschungsminister Hans Hermann Matthöfer im Jahr 1975 den „Bürgerdialog Kernenergie“.

Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben möchte den „Bürgerdialog Kernenergie“ in den Jahren 1974 bis 1983 umfassend und interdisziplinär aufarbeiten, aus heutiger Sicht einordnen sowie der Frage nachgehen, ob und wie die gewonnenen Erkenntnisse für das gegenwärtige Standortauswahlverfahren nutzbar sind. Dabei werden geschichts-, politik-, kommunikations- und partizipationswissenschaftliche Perspektiven einbezogen. Betrachtet wird der Zeitraum von den Vorbereitungen für eine Informations- und Diskussionsaktion über Nutzen und Risiken der friedlichen Nutzung der Kernenergie bis zur endgültigen Entscheidung für eine untertägige Erkundung des Salzstocks Gorleben. Im Rahmen des Projekts werden umfassende Recherchearbeiten in den Beständen freier und privater Archive durchgeführt. Ergänzend dazu finden Interviews mit Zeitzeugen statt.

DIALOGIK besitzt ausgewiesene Expertise in der Gestaltung von Bürgerdialogen. Die Ergebnisse der Forschung geben weitere Hinweise, wie Bürgerinnen und Bürger in die Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle auch künftig einbezogen werden können, um eine Lösung zu finden, die von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen wird.

Auftraggeber des Projekts ist das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Das BASE ist Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung im Standortauswahlverfahren.

Die Forschungsergebnisse werden öffentlich präsentiert.

Beitrag DIALOGIK

  • Archivrecherche als Basis für die vertiefende computergestützte qualitative Daten- und Textanalyse mit dem Softwareprogramm MAXQDA
  • Einordnung des Bürgerdialogs aus Sicht heutiger Kenntnisse zu Dialogen
  • Ableitung von Erkenntnissen für das aktuelle Verfahren zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle

Projektpartner

DIALOGIK ist Unterauftragnehmer des IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH, Berlin (Projektleitung). Weiterer Projektpartner ist das Gorleben Archiv e.V., Lüchow.