Welche Rolle spielt ideologisches Vertrauen in Institutionen wie dem Staat für die Entstehung von zivilgesellschaftlicher „Wachsamkeit“ und die Dynamik der (De-)Politisierung von Nukleardebatten? Der Artikel geht dieser Frage im Vergleich von vier Ländern mit unterschiedlichen Vertrauensprofilen nach: Finnland als „Gesellschaft mit hohem Vertrauen“, Frankreich und Spanien als „Gesellschaften des Misstrauens“ und Deutschland als Zwischenfall. Im Ergebnis zeigt sich, dass starkes ideologisches Vertrauen in den Staat in Finnland die Entwicklung einer misstrauischen Gegenexpertise verhindert aber in Frankreich und Deutschland eine Grundlage für deren Entstehung geschaffen hat. Dagegen hat die Schwäche des ideologischen Vertrauens in den Staat in Spanien die bürgerliche Wachsamkeit untergraben.
gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH