Die Pandemie macht es erforderlich, dass das soziale Miteinander neu und infektionsschützend gestaltet wird. Die Orientierung an neuen sozialen Normen, die infektionsschützendes Verhalten einfordern, gewinnt in dieser Situation an Bedeutung. Insbesondere soziale Normen der eigenen Bezugsgruppe haben einen bedeutsamen Einfluss auf das eigene Verhalten.
Im RiCoRT-Projekt wurde eine Onlinebefragung mit 1000 jungen (18-30 Jahre) und 1000 älteren Erwachsenen (50-70 Jahre) durchgeführt. Soziale Normen wichtiger anderer in Bezug auf infektionsschützendes Verhalten - wie sie sich verhalten und was sie billigen - haben sich bei beiden Zielgruppen als signifikante Einflussfaktoren infektionsschützender Verhaltensintentionen (AHA+A+L Regeln, Kontakte reduzieren, Verhalten bei Symptomen und Impfen) erwiesen.
Risikokommunikation sollte diesen Einfluss nutzbar machen. Soziale-Norm-Kommunikation sollte darstellen, dass die Mehrheit einer Bezugsgruppe sich infektionsschützend verhält (deskriptive Norm) oder infektionsschützendes Verhalten positiv bewertet (injunktive Norm), wenn empirische Evidenz dafür besteht. Die Verbreitung der neuen sozialen Normen infektionsschützenden Verhaltens sollte über Multiplikator:innen gefördert und Bürger:innen dazu angeregt werden, die neuen Normen in ihr Netzwerk zu kommunizieren.