Wie bewerten Bürger:innen Dialogangebote zu Forschung? Neue Open-Access Veröffentlichung

Ansätze von Responsible Research and Innovation (RRI) haben die Vorstellung gemeinsam, dass gesellschaftliche Akteure, einschließlich Bürgerinnen und Bürger, während des Forschungs- und Innovationsprozesses zusammenarbeiten sollten, um sowohl den Prozess als auch seine Ergebnisse mit den Werten, Bedürfnissen und Erwartungen der Gesellschaft besser in Einklang zu bringen. Der Aufsatz behandelt die Frage, was Bürger:innen motiviert oder daran hindert, an Dialogverfahren zu Forschung teilzunehmen. Er präsentiert u.a. die folgenden Ergebnisse:

  • Organisator:innen von forschungsbezogenen Dialogverfahren, die sich an die Bürgerschaft richten, haben häufig Probleme, ausreichend Teilnehmende zu rekrutieren oder ein ausreichendes Maß an Vielfalt der Teilnehmenden zu erzielen.
  • Viele der von uns befragten Bürger:innen (Fokusgruppen) zeigten eine Präferenz für Dialogformate, in denen die Bürger:innen eine aktivere Rolle übernehmen können, etwa im Rahmen von Konsultationen zu Forschungspolitik oder Forschungsfinanzierung.
  • Unsere empirischen Ergebnisse bestätigen frühere Erkenntnisse, dass persönliches Interesse, erwartete Wirkkraft der Dialoge sowie persönliche zeitliche und finanzielle Ressourcen die Bereitschaft der Bürger:innen zur Teilnahme an Forschungsdialogen beeinflussen. Sie zeigen darüber hinaus die Bedeutung von Vertrauens-/Legitimitäts- und Wissensfragen.

Das Papier präsentiert empirische Ergebnisse des von der EU geförderten Projekts Promoting Societal Engagement Under the Terms of RRI (PROSO).

Dreyer, M., Kosow, H., Bauer, A., Chonkova, B., Kozarev, V. and Timotijevic, L. (2021). ‘Public engagement with research: Citizens’ views on motivations, barriers and support’. Research for All, 5 (2), 302–19. https://doi.org/10.14324/RFA.05.2.08