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Reduzierung der Flächeninanspruchnahme

Evaluation der Empfehlung des Rates für Nachhaltige Entwicklung „Ziel-30-ha“ zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme

Kurzbeschreibung

Im Jahr 2002 wurden von der Bundesregierung 21 Indikatoren ausgewählt, um Fortschritte oder Rückschritte einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland genauer bestimmen zu können. Einer dieser Indikatoren ist die tägliche Flächeninanspruchnahme. In der Bundesrepublik wurden täglich etwa 130 ha der Fläche durch Siedlungs- und Verkehrsplanung neu in Anspruch genommen wovon ca. ein Drittel bis zur Hälfte versiegelt wird. Es muss mit irreversiblen Folgen für Natur und Umwelt gerechnet werden. Neben dem quantitativen Verbrauch an Fläche ist auch die Qualität der Flächennutzung von Bedeutung.

Für den Fortschrittsbericht 2004 hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung in einem breit angelegten Dialog Empfehlungen für Maßnahmen zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme erarbeitet. Diese sind unter dem Titel "Mehr Wert für die Fläche: Das 'Ziel-30-ha' für die Nachhaltigkeit in Stadt und Land" im Internetangebot des Rates verfügbar. Zur Zeit liegt in der Bundesrepublik die Neuinanspruchnahme immer noch bei täglich 115ha. Das Ziel 30ha ist weit entfernt.

Aus diesem Grund sollen die Empfehlungen des Nachhaltigkeitsrates „Ziel-30-ha“ hinsichtlich der zu erwartenden Auswirkungen und möglichen Hindernisse bei der praktische Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen untersucht werden. Die Evaluation gibt zudem einen Überblick zu den laufenden Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene, die im Zusammenhang mit dieser Empfehlung stehen. Diese werden im Hinblick auf ihre Zielerreichung (30ha/Tag in 2020) bewertet und Komplikationen bei ihrer Anwendung sowie Schwachpunkte bezüglich ihrer Effektivität (Zielerreichungsgrad), Effizienz (rationaler Mitteleinsatz) und Akzeptanz (Aufnahme durch Politik und gesellschaftliche Gruppen) aufgezeigt. Weiter wird evaluiert, ob und inwieweit der Rat mit der Empfehlung zur Nachhaltigkeitspolitik beigetragen hat. Zusätzlich sollen weitere Vorschlägen zur Reduktion der Flächeninanspruchnahme sowie verbesserte Kommunikationsstrategien der Problemlage aufgezeigt werden. Abschließend wird eine gewichtete Stellungnahme zur weiteren Auseinandersetzung des RNE mit dem Problem Flächeninanspruchnahme gegeben.

Vorgehen
In einem ersten Schritt soll eine inhaltliche Recherche einen Überblick zu den laufenden Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene geben und diese hinsichtlich der angestrebten Zielerreichung bewerten beziehungsweise Fehlstellen, Potenziale und Hindernisse aufzeigen.

Aufbauend auf diese gebündelte Sekundärstudie wird eine Onlinebefragung durchgeführt, bei der Entscheidungsträger öffentlicher Einrichtungen als auch Vertreter verschiedener Berufsgruppen sowie Mitglieder der Forschungsgemeinde sich zu einzelnen Maßnahmeempfehlungen des RNE sowie zum Thema Flächeninanspruchnahme allgemein äußern können.
 Abschließend werden drei Dialogrunden nach der Methode des Gruppen- Delphis durchgeführt. Hierbei steht der direkte kommunikative Austausch von gegensätzlichen Bewertungen im Vordergrund, wobei über mehrere Gesprächsrunden abwechselnd in Arbeitsgruppen bzw. im Plenum konsensuale Ergebnisse angestrebt werden.

Beitrag DIALOGIK

Das Projekt wird bearbeitet von „DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH“ in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Forschung (IAF) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen.

Die Aufgabe von DIALOGIK ist es, Kommunikations- und Kooperationsformen im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu erforschen. Schwerpunkt der Forschungstätigkeit des Instituts für Angewandte Forschung liegt in den letzten Jahren vor allem in der ökologischen Bilanzierung verschiedener Landnutzungsaktivitäten. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die wissenschaftliche Evaluation von Maßnahmen eines nachhaltigen Flächenressourcenmanagements.

Projektpartner

Institut für Angewandte Forschung (IAF) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen